Was ich mache – und warum
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Ich arbeite an der Schnittstelle von Zeit, Material und Idee. Meine Skulpturen sind physische Interpretationen der Bitcoin-Timechain – jedes Werk ein Fragment aus der Kette, eingefroren im Raum. Mich fasziniert die Tiefe, mit der Bitcoin nicht nur ökonomische, sondern auch philosophische, zeitliche und ästhetische Fragen aufwirft. Mit meiner Kunst will ich diese verborgene Schönheit sichtbar machen – reduziert, klar, greifbar. Meine Werke laden zur Betrachtung ein, aber auch zur Auseinandersetzung: mit dem, was war, was ist – und was kommt.


Fiat im Feuer
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Ein zentrales Element meiner Arbeit ist das Schmelzen alter Euro-Münzen. In einem reinigenden Prozess werden sie durch Feuer in etwas Neues überführt – eine Art Katharsis. Fiatgeld, das Symbol für Vertrauen in Zentralisierung und Kontrolle, wird transformiert in eine neue Form – losgelöst von seinem ursprünglichen Wert, als Erinnerung an das, was wir hinter uns lassen. Die verarbeiteten Stücke tragen sichtbar die Spuren dieser Metamorphose – Verformung, Hitze, Wandel. Sie stehen für den Übergang vom alten Geldsystem zu Bitcoin.
Holz und Zeit
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Ich arbeite häufig mit Holz – einem Material, das selbst durch Zeit geformt wird. Seine Maserung ist wie ein Abdruck von Wachstum, Jahresring für Jahresring, sichtbar gewordene Energie. Für mich ist das ein direkter Verweis auf Bitcoins Proof of Work: Auch hier entsteht Wert durch Energie und Zeit. Wenn ich Holz bearbeite, arbeite ich mit diesen Zeitschichten. Auch das Feuer spielt hier eine Rolle – es verändert die Oberfläche, bringt Strukturen hervor, vertieft, was bereits angelegt ist. Eine stille Hommage an den Prozess des Minings.


Beton als Fundament
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In vielen Skulpturen setze ich Beton ein – roh, massiv, unerschütterlich. Er steht für das Fundament, auf dem Bitcoin ruht. Nicht nur technisch, sondern ideell: die jahrzehntelange Vorarbeit von Cypherpunks, Kryptografen und Systemdenkern. Wie ein Haus auf einem Fundament steht, stehen meine Werke auf einer Basis, die "Vires in Numeris" verkörpert – Kraft durch Zahlen. Der Beton macht diese Tiefe spürbar.
Höhen und Zeitstruktur
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Die Höhen der einzelnen Blöcke in meinen Skulpturen sind nicht willkürlich: Sie spiegeln die jeweilige Mining-Dauer wider. Je schneller ein Block gefunden wurde, desto flacher – je länger er brauchte, desto höher. So entsteht eine visuelle Topografie der Zeit. Bitcoin misst Zeit nicht in Sekunden, sondern in Blöcken. Diese Skulpturen machen diese Idee physisch erfahrbar – als Landschaft der Relativität.


Querbezüge in der Kette
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Einige Werke enthalten gezielte Querverbindungen zwischen Blöcken. Kleine Zahlen zeigen an, wie viele Blöcke in der Timechain zwischen den verbundenen Punkten liegen. Es entstehen visuelle Dialoge über Entfernungen hinweg – wie Erinnerungssplitter oder zeitliche Brücken. Das Werk wird zur begehbaren Geschichte, die Zahlen erzählen.
Warum Kunst?
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Kunst ist ein ideales Medium, um Bitcoin begreifbar zu machen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wer Kunst betrachtet, will etwas erfahren. Er oder sie bringt Offenheit mit, Neugier, den Wunsch, zu verstehen. In der Kunst gibt es kein richtig oder falsch, nur die Einladung, anders zu sehen. Genau das braucht es, um Bitcoin zu entdecken: einen Perspektivwechsel. Meine Skulpturen sind keine Erklärstücke – sie sind Einladungen. Vielleicht sogar trojanische Pferde: Sie tragen den Funken in sich, der zündet. Bitcoin ist selbst ein interdisziplinäres Gesamtkunstwerk – und meine Arbeit ist ein kleiner Teil davon.
STUDY BITCOIN´S BEAUTY THROUGH ART.
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